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Es ist 2020, Europas Bordsteine klappen hoch, in Hamburg ist Ausgangssperre: Luis Schwamm reist aus Köln an und besetzt für einige Wochenenden Linus Kleinlosens Schlafsofa. Das ist die Geburtsstunde von Noth, einer Band auf der Suche nach den Außengrenzen des deutschsprachigen Indie-Pops.
Das klingt, als würde eine britische Post-Punk-Band ein Liedermacher-Album spielen. Empathisches Storytelling wie bei Andy Shauf, Musik- und Sprachwitz wie bei der Höchsten Eisenbahn und energetische Ausbrüche wie bei Black Country, New Road prägen den Bandsound. Noths musikalische Eskapaden hinterlassen Kaffee- und Rotweinflecken auf dem Schlafsofa und “No Future”-Aufnäher auf Frank Sinatras Gala-Jäckchen. Holzige Note, fruchtig im Abgang. Für ihre zweite Platte haben Noth „Lieder vom Verschwinden“ gesammelt; Kippbilder aus Protestsong und Lobgesang, aus Punk und Zen. Denn überall verschwindet etwas, das sich lohnt, beim Verschwinden beobachtet zu werden: Die frühere Stammkneipe muss der hippen Cocktailbar weichen, der fertige Referendar flüchtet vor seiner eigenen Abschiedsfeier, und die Indie-Band fällt der Gentrifizierung zum Opfer. 2023 schaffen Noth den Schritt vom Schlafsofa übers Studio auf die mittelgroßen Bühnen Deutschlands und sorgen für abwechslungsreiche Unterhaltung: Die schillernden Arrangements und die fluffige Ausführung werden immer wieder von erzählerischen Spoken-Word-Passagen und Free-Jazz-artigen Kontrollverlusten unterbrochen.

Beginn: 20 Uhr, Einlass 19:30 Uhr

Tickets erhältlich unter www.meppen-ticket.de

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