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Yvonne Zoberbiers Plastiken verblüffen in ihrer außergewöhnlichen Bearbeitung von Filz zu menschlichen Figuren und Köpfen, die eine ganz eigene ästhetische Ausstrahlung besitzen. Durch ihre konsequent in weißer Naturwolle belassenen Plastiken wird ein Bezug zu uns überlieferten Werken der Antike hergestellt, ohne diese jedoch zu kopieren. Vielmehr entwickelt jedes Werk ein Eigenleben, das je nach Blickwinkel, Lichteinfall und Verfassung des Betrachtenden variiert und den Moment einfängt. In sich ruhend scheinen sie ganz bei sich selbst zu sein. Yvonne Zoberbiers Konzentration auf weibliche Körper, meist als Torsi und Köpfe mit eher männlichen Gesichtszügen, fordern zur genaueren Betrachtung heraus. Selbst bezeichnet die Künstlerin ihren Schaffensprozess als zutiefst weiblich, was die maskuline Ebene aber nicht ausschließt. Hierbei vereinen sich Erinnerungen an Menschen, welche das Leben der Künstlerin bereichert haben mit der Besinnung auf ureigenste Wurzeln und Kräfte. Den Menschen selbst in der Plastik wieder zu entdecken in einer zunehmend automatisierten und Computer gestützten Welt ist der Künstlerin ein grundlegendes Bedürfnis. Zartheit und Fragilität des menschlichen Antlitzes sind weitere Charakteristika der Plastiken. Frappierend die feinen Linien, welche sich um Mund und Augen schmiegen. Hier wird das Alter auf eine ganz besondere Weise gefeiert, indem eine innere Schönheit sichtbar wird, die mit den Jahren noch dazu gewinnt. Im Gegensatz dazu strahlen die sich jugendlich perfekt emporhebenden Torsi eine der Zeit entrückte Schönheit aus, welche als Referenz an die Vergangenheit und Gegenwart verstanden werden kann.

Gefördert durch die Emsländische Landschaft

Ort: Kunstzentrum Koppelschleuse

Eintritt: frei

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